Sonntag, 6. August 2017

Captain Morgan Mutineer (5,9% Vol.)

Brauen ist ein durstiges Geschäft. Und weil gestern wieder Brautag (für das neue Projekt Braugarten Altbayrisch Dunkel) war, haben wir die Gelegenheit genutzt, mal wieder ein bis acht Biere, die noch so da waren, der Reihe nach zu verkosten. Das Wetter war hier oben ja nicht so toll, deswegen waren die Biere eher wärmend als erfrischend, aber Hauptsache ist ja, dass sie tun, was sie sollen.

Mit dem Mutineer springt Captain Morgan nun auch noch auf den Biermischtrend auf, der schon seit ein paar Jahren fröhliche Urständ feiert ... vielleicht ahnt Ihr schon, dass ich nicht der größte Fan der ganzen Sache bin. Ich sehe wirklich nicht den Sinn darin, in ein schönes Bier noch irgendwelche Aromen reinzukippen. Dann kann man ja auch gleich Limo saufen. Oder ein besseres Bier - eines, das ein bisschen Eigengeschmack hat. Aber nun gut, jede(r) wie er/sie es mag.

Dies ist, was der Captain selbst zum neuen Produkt zu sagen hat:
Die Weltmeere durchkämmt und an jedem Hafen angehalten, habe ich Biere von überall probiert - immer auf der Suche nach dem gewissen Etwas, um meinen Durst zu stillen. Am Ende war es meine eigene geniale Erfindung: Ein spritzig-frisches Lager mit leichtem Zitrus-Charakter und dem legendären Geschmack von Captain Morgan Rum!
Okay, also nicht im Rumfass gelagert oder sonstwas, sondern nur mit Aroma. Ist ja auch billiger und für ein "neues Szenegetränk" wahrscheinlich auch sinnvoller. Was will der Hipster auch schon mit einem barrel aged beer? Vom Konzept her also sowas wie Desperados, das es ja auch schon einige Jahre lang gibt.

Art und Herkunft: Biermischgetränk aus Lagerbier mit Rumaroma, Deutschland.

Besonderheiten: mit Zuckerzusatz usw.

Aussehen und Aroma: Hellgelb und klar, "wie ein normales Bier". Keine nennenswerte Krone. Es riecht wie ein Radler (das Getränk, nicht die Person).

Geschmack: Ziemlich säuerlicher Antritt. Der "Rum" hält sich eher bedeckt im Hintergrund. Vanille?

Abgang: Kurz und leicht seifig.

Fazit/Tipp: Hm, naja. Ein Lagerbier, das wie ein Radler mit einem Hauch Vanille schmeckt. Was soll man dazu noch großartig sagen? Produktimmanent argumentiert hätte sich Captain Morgan den Verweis auf den Rum eigentlich komplett sparen können, denn das entsprechende Aroma fällt dem rücksichtslos dominierenden (künstlichen) Zitrusgeschmack ohnehin zum Opfer. Habe danach noch ein No-Name-Kriek aus dem belgischen Aldi getrunken, um darüber hinwegzukommen. Das war dann wenigstens ein echtes Fruchtbier, wenn auch sehr süß.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 13. August 2017.

- Euer Jan B.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dem kann ich nur zustimmen.
Den Rum(geschmack) habe ich vergeblich gesucht. Schmeckt schlichtweg wie irgendein Radler/Alsterwasser beliebiger Anbieter.