Sonntag, 1. Oktober 2017

Sind so kleine Biere, Teil LXI: Weiherer Rauch vs. Weiherer Schwärzla (Kundmüller)

Weiherer ist der Name der Marke, welcher von der Adresse herstammen dürfte ("Weiher 13, 96191 Viereth-Trunstadt). Die Brauerei selbst heißt eigentlich (und uneigentlich auch!) Kundmüller. Sie wurde 1874 gegründet und fungiert immer noch als Hausbrauerei des angeschlossenen Gasthofs; das gegenwärtige Sudhaus (es produziert pro Jahr über 21.000 Hektoliter) stammt von 1975.

Ich war erstaunt über die doch recht große Vielzahl von verschiedenen Bieren, die anscheinend nicht nur saisonal zur Verfügung stehen. Alleine die "Klassiker"-Serie hat schon neun verschiedene Sorten, unter anderem eben auch das heute verkostete Rauchbier, welches bereits hoch prämiert wurde und fein-würzige Rauchmalznoten aufweisen soll. Das zweite Bier, das Schwärzla, gehört hingegen zur "Sondersud"-Reihe (in der sich auch diverse IPAs - auch in Kooperation mit anderen Brauern entstanden - und andere Spezialitäten tummeln). Zu diesem Produkt heißt es, es sei die fränkische Antwort auf ein englisches Stout.

Weiherer Rauch (5,3% Vol.)

Art und Herkunft: Rauchbier, Deutschland (Bayern)

Aussehen und Aroma: Nur dezent rauchig bis würzig. Wacholderschinken.

Geschmack: Feinperlig wie ein Pils. Salzig. Erinnert sehr stark an Bockwurst.

Abgang: Kurz. Keine weiteren neuen Eindrücke.

Fazit/Tipp: Weniger rauchig als vergleichbare andere Biere (z.B. das hier bereits vor mehr als einem Jahr einmal besprochene Aecht Schlenkerla. Kann man auf jeden Fall mal trinken, wenn gerade kein Wurstwasser da ist (dessen Konsum ja angeblich schlau machen soll).


Weiherer Schwärzla (5,3% Vol.)

Art und Herkunft: Rauchbier, Deutschland (Bayern)

Aussehen und Aroma: Undurchsichtig wie Motoröl. Sehr wenig los in der Nase. Etwas Cola? Ein Hauch von Metalltank.

Geschmack: Überhaupt nicht süß, sondern eher sehr kaffeelastig. Espresso ohne Zucker. Das Mundgefühl ist nicht ganz so cremig wie versprochen. Leicht schokoladig.

Abgang: Mittel bis lang. Etwas säuerlicher Nachbrenner.

Fazit/Tipp: Ein trinkbares, wenn auch wenig durchsetzungsstarkes Stout mit relativ geringem Kesseldruck.

Gesamtfazit: Sowohl das Rauchbier als auch das Stout von Kundmüller kann man bedenkenlos trinken. Allerdings scheinen sie mir beide gleichsam mit "angezogener Handbremse" gebraut - so, als habe sich der Braumeister nicht recht getraut, dem ganzen einen wirklich kräftigen und eigenständigen Geschmack zu verpassen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. Oktober 2017.

- Euer Jan B.


Keine Kommentare: