Wenn ich einen Traum äußern dürfte: Mit unserem eigenen Projekt Braugarten so weit kommen wie Ken Grossmann aus Chico in Kalifornien. Er hat in den 1970ern ganz bescheiden als Hausbrauer angefangen. Und wo steht er heute? Seine Sierra Nevada Brewing Company (SNBC) ist die siebtgrößte Brauerei der USA, stößt knapp anderthalb Millionen Hektoliter Bier pro Jahr aus und hat den lieben Ken mittlerweile zum Milliardär gemacht. Damit ist er natürlich eigentlich kein richtiger Craftbrauer mehr, allerdings bekundet er in Interviews konsequent, dass ihm diese bescheidenen Wurzeln seiner Firma wichtig sind, und dass er deshalb auf bestimmte Dinge verzichtet, die andere Großbrauereien als selbstverständlich erachten, z.B. auf aufdringliches Marketing.
Begonnen hat alles mit drei verschiedenen Sorten: einem Pale Ale, einem Stout und einem Porter; alle drei hat die SNBC auch heute noch im Programm. Insgesamt kann man von Sierra Nevada zurzeit dreizehn verschiedene Biere probieren, dazu kommt noch eine unterschiedliche Anzahl von saisonal verfügbaren Produkten (im Moment z.B. gerade ein Oktoberfestbier, das in Zusammenarbeit mit der Brauerei Weihenstephan entstanden ist). Was wir heute jedoch testen, sind zwei Klassiker der Torpedo-Reihe, benannt nach dem "Hopfentorpedo", einem Gerät zur Steuerung der Kalthopfung. Erwarten dürfen wir, nach Angaben der Firma, zwei sehr hopfige Biere mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung: einmal eher würzig-fruchtig, das andere Mal eher fruchtig-fruchtig.
Begonnen hat alles mit drei verschiedenen Sorten: einem Pale Ale, einem Stout und einem Porter; alle drei hat die SNBC auch heute noch im Programm. Insgesamt kann man von Sierra Nevada zurzeit dreizehn verschiedene Biere probieren, dazu kommt noch eine unterschiedliche Anzahl von saisonal verfügbaren Produkten (im Moment z.B. gerade ein Oktoberfestbier, das in Zusammenarbeit mit der Brauerei Weihenstephan entstanden ist). Was wir heute jedoch testen, sind zwei Klassiker der Torpedo-Reihe, benannt nach dem "Hopfentorpedo", einem Gerät zur Steuerung der Kalthopfung. Erwarten dürfen wir, nach Angaben der Firma, zwei sehr hopfige Biere mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung: einmal eher würzig-fruchtig, das andere Mal eher fruchtig-fruchtig.
Torpedo Extra IPA (7,2% Vol.)
Art und Herkunft: IPA, USA (Kalifornien).
Aussehen und Aroma: Dunkler Bernstein, trüb. Kleine, flüchtige Krone. In der Nase würzig und fruchtig. Tannenzapfen. Orangenschale. Etwas Honigwabe.
Geschmack: Im Antrunk nur hintergründig süß mit einem Hauch von Pink Grapefruit oder eventuell auch ein bisschen weißem Pfirsich. Deutlich dominanter sind die bitteren Hopfenaromen, die hinten am Gaumen für eine gewisse Trockenheit sorgen, die man instinktiv durch einen weiteren Schluck löschen möchte.
Abgang: Lang. Weiterhin dominante Bitterstoffe mit deutlichen Assoziationen an eine Tasse schwarzen Tee ohne Zucker.
Fazit/Tipp: Ein wirklich sehr kräftig gehopftes IPA, das sehr durstlöschend wirkt, auf den Uneingeweihten jedoch ein bisschen einschüchtern wirken mag.
Tropical Torpedo (6,7% Vol.)
Art und Herkunft: (American) IPA, siehe oben.
Aussehen und Aroma: Deutlich heller als das Extra. Ansonsten optisch und von der Schaumbildung her ähnlich. In der Nase viel, viel fruchtiger. Insbesondere Mango und Papaya sind klar herauszuriechen.
Geschmack: Sehr säuerlicher Antritt, mit Limette, Grapefruit und Passionsfrucht. Auch noch bittere Eindrücke, diese sind jedoch nicht so dominant wie bei unserem anderen Kandidaten.
Abgang: "Nur" mittellang. Leicht bitter, aber viel mehr fruchtige und säuerliche Nachklänge.
Fazit/Tipp: Ebenfalls sehr hopfig, aber mit anderen Akzenten (wie angekündigt). Eher sommerlich.
Gesamtfazit: Bei der Verkostung fanden wir beide Biere ganz hervorragend und großzügig gehopft. Wer lieber ein dezentes Fernsehpils hat, ist hier eindeutig nicht gut bedient. Unter dem Strich hat uns das Tropical Torpedo etwas besser gefallen, weil es aufgrund der sehr fruchtigen Noten erfrischender wirkte. Falsch macht der Hopfenfan jedoch mit keinem von beiden etwas.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 23. September 2018.
Verkostung: Jan B., Tomas A.
Text: Jan B.
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