Was hat Plattfuss bloß mit griechischem Bier? Als Gastgeber unserer schon mehrfach erwähnten feuchtfröhlichen Redaktionskonferenz (deren Chronist ich nolens volens geworden bin) stellte er gegen Mitte des Abends mit kulantem Ausdruck diese grünen Döschen unbekannten Inhalts vor uns ab und machte stumme - wenn auch aufmunternde - Gesten.
Vor gut anderthalb Jahren hatte er es ja schon einmal bei uns versucht - zumindest bei Jan erfolgreich, denn der hat damals über das Atalanti Hellas tatsächlich etwas schreiben "dürfen". Nun also das Mythos. Eines der bekanntesten griechischen Standardbiere, wenn man sich so umhört. Die produzierende Brauerei, die ebenfalls so heißt, hat - wie das in Griechenland anscheinend üblich ist, keinerlei "fremdsprachigen" Webauftritt. Die stolzen Hellenen halt, nicht wahr? Die recht krude Übersetzung durch Google Chrome verrät mir auf jeden Fall, dass die Firma im Jahre 1968 als griechische Tochter der deutschen Henninger-Bräu aus Frankfurt-Sachsenhausen gegründet wurde. Die Marke Mythos wurde aber erst nach dem Ende von Henninger Griechenland (1997) eingeführt. Da die Brauerei mittlerweile zu Carlsberg gehört, werden dort auch entsprechende Biere in Lizenz gebraut. An die deutsche Tradition des Unternehmens erinnern noch heute die Biere Henninger und Kaiser (Markenrechte liegen bei der Radeberger Gruppe).
Art und Herkunft: Lager, Griechenland (Thessaloniki).
Besonderheiten: Anscheinend nach deutschem Reinheitsgebot gebraut.
Aussehen und Aroma: Hellgelb mit kleiner Krone. Beim ersten Schnüffeln: öffentliche Toilette, Klostein. Nach einigen Sekunden erträglicher: metallisch, Hefe.
Geschmack: Genügend Kohlensäure und damit sensorische Spritzigkeit. Ansonsten ein fast völlig unauffälliger, leicht herber Antritt ohne jegliche Highlights.
Abgang: Kurz und geschmacksneutral.
Fazit/Tipp: Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort: Gottseidank bleibt es bei dem einen olfaktorischen Ausrutscher beim Öffnen der Dose. Ansonsten ein komplett harmloses und charakterfreies Bier, das es locker mit jedem deutschen 08/15-Fernsehsessel-Pils aufnehmen kann. Wenn die Europalette mal wieder für ein paar Euro verscherbelt wird: zugreifen!
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 17. Februar 2019.
Verkostung: Redaktionskollektiv
Text: Tomas A.
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