Sonntag, 24. Februar 2019

Leffe Radieuse (8,2% Vol.)

Leffe. Ach ja. Nicht wirklich eine meiner Lieblingsmarken, muss ich gestehen. Das Blond und die neueren, hopfigeren Sachen, die auch Tom schon einmal besprochen hat, kriege ich ganz gut runter, aber gerade die älteren, kräftig-malzigen Sorten lösen bei mir schon seit gut 30 Jahren einen gewissen Widerwillen aus.

Wieso ich jetzt heute das schwere Radieuse probiere? Ganz einfach: Zufall. Ich habe doch letzte Woche das Rodenbach Alexander vorgestellt. Das hatte ich - recht untypisch - vor Weihnachten in einem Viererträger erstanden, aber: in einem der Steckplätze steckte anstatt eines vierten Alexander eben das Radieuse. Warum? Keine Ahnung. Nach "nachträglich von einem Scherzbold reingesteckt" sah es nicht aus, die Pappe war ganz unbeschädigt. Vielleicht ein Fehler beim Abpacken? Was auch immer. "Da musst du nun durch", schien mir das Schicksal zu sagen ... und so nehme ich die Herausforderung an.

Wir haben hier eine der "alten" Marken vor uns. Es kam 1973 heraus und ist somit das viertälteste heute noch produzierte Bier von Leffe. 

Art und Herkunft: Belgian Strong (Red) Ale, Belgien (Flämisch-Brabant)

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Eigentlich trinkt man Leffe aus einem weitmäuligen Pokal, den ich leider nicht besitze. Im Tastingglas hat es auf jeden Fall eine stabile, dichte Krone. Ansonsten ist es rötlichbraun. In der Nase finde ich viel Malz, aber auch fruchtige Noten, besonders rote Früchte. Koriander. Vielleicht etwas Orangeat?

Geschmack: Süßlich und malzig zu Beginn, jedoch mit einem säuerlichen, leicht zitronenartigen Unterton. Johannisbeere? Kein Kaffee oder ähnliches, wie man vielleicht erwartet hat.

Abgang: Eigentlich eher kurz bis mittel. Recht dezentes, süßliches Nachschleppen.

Fazit/Tipp: Ehrlich gesagt bin ich ganz positiv überrascht. Das Radieuse ist viel weniger süßlich-malzig als befürchtet und kann sogar - für ein doch etwas stärkeres Bier - als recht spritzig bezeichnet werden. Glück gehabt!

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 3. März 2019.

Verkostung & Text: Jan B.

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