Sonntag, 18. August 2019

Sind so kleine Biere, Teil LXXVIII: The Wild Mill Blond vs. The Wild Mill Tripel

Jeremy Vermolen ist so etwas wie der Steffen Henssler der Niederlande. Ein sehr bekannter "Fernsehkoch" (der Beruf "Fernsehkoch" ist ja auch erst seit gut 15 Jahren ein Beruf) mit Schwerpunkt Barbecue und/oder Grillen. Nebenher - wenn man so will - betreibt er in Roosendaal nahe der belgischen Grenze ein BBQ-Steakhouse. Wie könnte es auch anders sein?

Vor einiger Zeit kam er auf die Idee, ein paar eigene Hausbiere zu kreieren, die sich besonders zum Verzehr zum Barbecue eignen sollen. Brauen tut er sie allerdings nicht selbst; dies übernimmt - wie einem die Informationen auf einschlägigen Lieferantenseiten deutlich sagen - die Brauerei Vermeersen im etwa 70 Kilometer entfernten Hulst. Genannt hat Herr Vermolen sein Bier Wild Mill, was etwas putzig ist, denn Molen heißt auf Deutsch Mühle, heißt auf Englisch Mill. Super, nicht?


The Wild Mill Blond (6,5% Vol.)

Art und Herkunft: Blond, Niederlande (Zeeland/Nord-Brabant)

Besonderheiten: "Mit einem Hauch von Koriander und Apfelsinenschale".

Aussehen und Aroma: Hellgelb, trüb, mit einer großen und festen Krone. Fruchtige Nase, leicht würzig. Multivitamintablette.

Geschmack: Leicht fruchtig-süßlicher Antritt. Später mehr säuerliche Töne. Ansonsten wenig Berichtenswertes.

Abgang: Relativ kurz, mit leichter Bitterkeit.

Fazit/Tipp: Ein recht "normales" Blond, an dem nichts auszusetzen, aber auch nichts besonders hervorzuheben ist.


The Wild Mill Tripel (8,5% Vol.)

Art und Herkunft: Tripel, siehe oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Goldgelb, mit mittlerer, fester Krone. Da ist sie auch endlich, die Orangenschale. Außerdem aber leider ebenfalls ein Hauch von Gummihandschuh.

Geschmack: Süßliche Orangennoten gepaart mit leichter Bitterkeit. Etwas schweflig.

Abgang: Mittel und auch recht süßlich.

Fazit/Tipp: Eines der Biere, die mit jedem Schluck etwas schwieriger zu trinken werden. Ein leicht künstlich-chemisch schmeckender Unterton wirkt sich störend aus. Eventuell mit kräftig gewürztem BBQ-Fleisch besser?

Gesamtfazit: So einfach "nur zum so trinken" ist das Blond deutlich besser geeignet. Ansonsten würde keiner von uns riesige Umwege fahren, um sich ein paar Flaschen davon zu holen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 25. August 2019.

Verkostung: Redaktionskollektiv

Text: Jan B.


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