Sonntag, 5. April 2020

Sind so kleine Biere, Teil XCV: Battin Triple vs. Simon Okult Triple

Heute im direkten Vergleich: zwei weitere Biere aus Luxemburg, beides Tripel. Warum heißt das eigentlich so? Diese Sorte wird traditionell mit einer größeren Menge Malz ("dreimal so viel") gebraut wie normale Pale Ales (Tripel ist eine Variation davon), darum. Zumindest ist das eine Erklärung, nicht unbedingt die Erklärung. Auf jeden Fall kommt dieser Bierstil ursprünglich aus Belgien; nachweisbar ist der Name seit 1956, als er bei der Brauerei Westmalle zum ersten Mal verwendet wurde.

Die beiden luxemburgischen Vertreter kommen aus Brauereien, die wir schon im ersten Beitrag über Biere aus dem Großherzogtum vorgestellt hatten: Battin (Brasserie Nationale) und Simon. Bei Simon ist Okult eine eigene Markenfamilie, in der vor allem "Spezialbiere" gebraut werden. Das Tripel wird aus drei verschiedenen Getreidesorten gemacht, nämlich Gerste, Weizen und Hafer. Battin verspricht uns "fruchtige Aromen und frische würzige Noten". Alle beide haben kräftig Umdrehungen, wie sich das für Tripels gehört.

Battin Triple (8,0% Vol.)

Art und Herkunft: Tripel, Luxemburg (Capellen).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Goldgelb in der Farbe, mit kleiner Schaumkrone. In der Nase ein süßer Hauch von Nichts, ganz dezente (wirklich sehr dezente!) Röstaromen.

Geschmack: Malzig und brotig. Etwas Orangenzeste? Säuerliche Nuancen.

Abgang: Eher kurz, wenig Aufregung.

Fazit/Tipp: Für ein Tripel eher wenig "tripelartig" im Geschmack; für mich persönlich ist das durchaus ein Pluspunkt, aber eventuell nicht für jeden.


Simon Okult Tripel (7,0% Vol.)

Art und Herkunft: Tripel, Luxemburg (Wiltz).

Besonderheiten: Mit drei Getreidesorten, Koriander und Orangenschale.

Aussehen und Aroma: Weißlich-gelb, ohne Krone. Ein sehr fruchtiger Geruch, erinnert an "bananige" Weizenbiere. 

Geschmack: Ein kräftiger Antritt mit deutlichen Röstaromen aber auch Hopfenbittere. Orange und Koriander zeigen sich erst recht spät.

Abgang: Kurz bis mittellang, stärkere Bitterkeit.

Fazit/Tipp: Etwas "craftiger" als das Battin, dennoch sehr gut trinkbar.

Gesamtfazit: Tripels gehören nicht unbedingt zu den Top 5 meiner Lieblingsbierstile, aber diese beiden fand ich durchaus angenehm. Für einen echten Liebhaber vielleicht ein wenig ausdrucksarm. Insgesamt war das Okult etwas spannender als das Battin.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 12. April 2020 (Ostersonntag).

Verkostung: Plattfuss, Tomas A., Jan B.

Text: Jan B.

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