Sonntag, 29. März 2020

Sind so kleine Biere, Teil XCIV: Heupink Othmar Blond vs. Bronckhorster Hoptimist

In diesen Tagen denke ich gerne mit meinen Kollegen vom Blog daran zurück, was wir in den letzten Jahren so alles gemeinsam verkostet, unternommen und gesehen haben. Da war ein sehr schöner Ausflug in das kleine Örtchen Ootmarsum, bei strahlendem Sonnenschein vor etwas mehr als einem Jahr. Unter anderem haben wir uns damals die kleine Brennerei Sculte angeschaut, wo unter anderem auch Whisky hergestellt wird. Was wir hingegen an diesem Tag nicht mehr geschafft haben, war ein Besuch bei der ebenfalls ortsansässigen Brauerei Heupink (eigentlich Ootmarsummer Bierbrouwerij Heupink & Co., scheinen jetzt aber dazu über zu gehen, ganz unter dem Markennamen Othmar zu firmieren). Im Jahre 1999 gegründet, nach einem Umzug im Jahr 2017 mittlerweile eine Kapazität von 20 Hektolitern pro Braugang - und das alles nach dem deutschen Reinheitsgebot (warum auch immer). Das feste Sortiment umfasst zurzeit 10 Sorten, worunter auch z.B. "natürlich" ein Bockbier, ein Tripel, usw. Das heute verkostete Blond ist nach Angaben der Brauerei geeignet für viele Momente, sowohl für warme Tage auf der (Café-)Terrasse als auch nach einem intensiven Arbeitstag. Das hört man doch gerne.

Von Bronckhorster hatte ich vor zwei Jahren hier schon mal etwas im Glas, und zwar deren Bockbier, das ich zusammen mit ein paar anderen Bieren der gleichen Sorte verkostet und für meine Verhältnisse (eher pessimistische Einstellung gegenüber Bockbieren) sogar ganz gut bewertet hatte. Mit einer UVP von 3,49 für 33 cl ist das Hoptimist ein eher hochpreisiges Bier aus ihrem Sortiment.

Othmar Blond (6,5% Vol.)

Art und Herkunft: Blond, Niederlande (Overijssel).

Besonderheiten: Nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut.

Aussehen und Aroma: Dunkelblond und etwas trübe. Sehr große und feste Krone. Ziemlich fruchtig, mit Noten von Aprikose, Pfirsich und Zitrone. Ein Hauch von frischer Zuckerwatte.

Geschmack: Würzig und malzig mit geröstetem Brot. Eine relativ starke alkoholische Note. Überreifer Rucola.

Abgang: Mittel und alkoholisch-malzig.

Fazit/Tipp: Eher einem belgischen "Strong Blond" (think Duvel) nachempfunden.


Bronckhorster Hoptimist (9,5% Vol.)

Art und Herkunft: Imperial (Double) IPA, Niederlande (Gelderland).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Heller Bernstein, kleine und sehr flüchtige Krone. In der Nase ein tropischer Obstkorb mit insbesondere Bananen und Ananas.

Geschmack: So gut wie keine (!) Kohlensäure. Leider ist auch der Geschmack nicht besser als der Antrunk: süßlich und bitter zugleich ... wie der Rest einer Früchtebowle, die über Nacht weitervergoren ist. Ärks.

Abgang: Kurz, aber dennoch immer noch viel zu lang.

Fazit/Tipp: Dieses Bier hat uns allen so wenig zugesagt, dass wir schon überlegt haben, ob unsere Flasche eventuell "umgekippt" war, da wir uns nicht vorstellen konnten, dass der Geschmack so beabsichtigt war.

Gesamtfazit: Das Hoptimist war ein Totalausfall. Wir werden uns nochmals eine Flasche besorgen müssen, um feststellen zu können, ob mit der verkosteten irgendwas nicht in Ordnung war. Das Othmar Blond war zwar nicht allzu überraschend, konnte aber durchaus gut getrunken werden, wenn man den Duvel-artigen Charakter zu schätzen weiß.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 5. April 2020.

Verkostung: Plattfuss, Tomas A., Jan B.

Text: Jan B.




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