Sonntag, 18. Oktober 2020

The Dalmore 12 J. (40% Vol.)

Diesen Blog gibt es nun bald ein Jahrzehnt, und es ist erst der dritte Dalmore, den wir hier verkosten. Ich habe es bei anderer Gelegenheit schon einmal geschrieben: man kann wirklich nicht behaupten, dass die Destillerie aus Alness zu unseren absoluten Lieblingen gehört. Vor vielen Jahren habe ich mal einen Fünfzehnjährigen im Travel Value in Schwechat erstanden; der wurde dann auch sehr wohlwollend besprochen. Ansonsten letztes Jahr noch der Achtzehnjährige beim Whiskbefürwortertreffen bei Black Arab. Da war die Kritik aber auch schon deutlich harscher. Ich persönlich finde die Brennerei nach wie vor etwas überbewertet - sowohl was die Wertschätzung vieler, als auch was den Flaschenpreis angeht. Das heißt aber nicht, dass ich nicht offen bin für eine Korrektur meiner Meinung ... wenn sie denn erforderlich sein sollte.

Dalmore gehört immer noch zu Whyte & Mackay, welche zur Zeit meiner Besprechung des Dalmore 15 noch zur indischen UD Group/USL gehörte, ein Jahr später aber zur philippinischen Emperador Inc./Alliance Global wechselte. 

Die heutige Flasche stammt von Jan; er hat sie letztes Jahr von einer Kollegin zum Abschied geschenkt bekommen (ein großzügiges Geschenk, eine Flasche Dalmore 12 kostet online so um die 40,- EUR) und sie neulich zusammen mit dem Ledaig 10 beim Haggis-Abend in seinem Haus angebrochen. Die Hauptreifung erfolgt in Ex-Bourbon-Fässern, das Finishing in Oloroso-Sherry-Fässern.

Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (Northern).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Er sieht aus, wie ein Single Malt halt auszusehen hat: satt bernsteinfarben. Sehr viel Früchte in der Nase: Orangen, Apfel, Birne, Quitte. Außerdem noch würzige, zimtige Noten und leichte Vollmilchschokolade.

Geschmack: Etwas wässriges Mundgefühl, leichte Süße, aber mehr rotweinartige Trockenheit. Nelken. Deutliches Sherryfass.

Abgang: Mittellang und trocken.

Fazit/Tipp: Man kann nicht sagen, dass das ein schlechter Single Malt wäre, aber wie auch der 18jährige lässt er mich (oder auch uns) ein bisschen enttäuscht zurück. Ein etwas dünnes Stöffchen, alles in allem. Wenige Reserven. Besser als Aperitif denn als Digestif.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 25. Oktober 2020.

Verkostung: Jan B., Plattfuss, Tomas A.

Text: Tomas A.

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