Sonntag, 22. November 2020

Sind so kleine Biere, Folge 111: Vet & Lazy

Die Brauerei Vet & Lazy aus Rotterdam gibt es bereits seit 2015, als zwei Jungs (Ruben und Okke) beschlossen, selber Bier zu brauen - zunächst in einem Weck-Kocher mit 30 Liter, dann schon in einer eigenen Anlage (die aber laut deren Webseite auch schon letztes Jahr erweitert werden sollte) für 800 Liter. Die mengenmäßig sehr gut "laufenden" Biere werden oder wurden darüber hinaus auch bei anderen Brauereien hergestellt. Zurzeit sind vier verschiedene Sorten im Dauersortiment; saisonale und andere Ware kommt bei Gelegenheit dazu.

Tom hat uns von seinem Urlaub in Rotterdam neben dem Bierpaket von Kaapse Brouwers auch noch einen niedlichen Viererträger mit drei Standards und einem "Spezial" von Vet & Lazy mitgebracht. Die Flaschen sehen sehr schön aus und haben alle liebevoll gestaltete Etiketten. Auch die "witzischen" Namen gehören heute auf jeden Fall dazu 😉.


Vet & Lazy Dubbel Wit Zomerfit (7,0% Vol.)

Art und Herkunft: Witbier, Niederlande (Südholland).

Besonderheiten: Mit Kardamom, Szechuanpfeffer, Orangen-, Grapefruit-, und Limonenschale.

Aussehen und Aroma: Dunkles Gelbweiß und wenig Krone. Starke Ablagerungen. Die Orangenschale ist in der Nase sehr dominant.

Geschmack: Vollmundig und für ein Witbier überraschend herb. Auch hier wieder viel Zitrusfrucht.

Abgang: Mittellang und herb.

Fazit/Tipp: Tatsächlich sehr sommerlich und durstlöschend. Die verschiedenen Gewürze kommen nicht so recht gegen die fruchtigen Noten an. Alles in allem sehr gefällig.


Sweet Baby Jesus (5,6% Vol.)

Art und Herkunft: Weizenbier, siehe oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Bernsteinfarben und trüb. Viel Hefe, mittlere Krone. Malzig und sehr bananig.

Geschmack: Spritzig und wieder sehr viel Banane. Ein bisschen Stachelbeere? Recht trocken.

Abgang: Mittellang, herber werdend.

Fazit/Tipp: Ein recht typisches Hefeweizen, wie es auch aus Bayern kommen könnte. 


Fluffy (5,6% Vol.)

Art und Herkunft: IPA, siehe oben.

Besonderheiten: Mit Gerste, Weizen und Roggen gebraut.

Dieses Bier konnten wir leider nicht verkosten, da sich bereits beim Einschenken zeigte, dass es "ungekippt" war: milchiger Ausschlag ´(nein, keine IPA-typische "Haziness") und ein eindeutig fauliger Geruch. Schade.


Je Moeder (8,5% Vol.)

Art und Herkunft: Tripel, siehe oben.

Besonderheiten: Mit Holunderblüten und Hibiskus.

Aussehen und Aroma: Dunkler Bernstein und praktisch keine Krone. Fruchtig, genauer gesagt: "beerig".

Geschmack: Säuerlich-fruchtiger, recht spritziger Antritt. Autofahrer-Weingummi.

Abgang: Mittellang und herb.

Fazit/Tipp: Für mich persönlich ein bisschen sehr überreif-fruchtig.

Gesamtfazit: Alles (bis auf das beschädigte IPA) gut trinkbare Biere, die nicht weh tun. "Mittellanger Abgang mit herbem Nachbrenner" scheint so etwas wie der Hausstil zu sein,

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. November 2020.

Verkostung: Plattfuss, Tomas A., Jan B.

Text: Jan B.


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