Sonntag, 11. März 2018

Ben Nevis 10 J. (46% Vol.)

Etwas mehr als fünf Jahre ist es nun schon her, dass wir hier an dieser Stelle - ich will nicht sagen: überhaupt - einen Ben Nevis im Glas hatten. Damals war es ebenfalls ein Zehnjähriger, in der Abfüllung der C&S Dram Collection. Schade eigentlich, aber irgendwie sieht man ihn auch meistens nur online und nur selten, wenn nicht nie, hierzulande im Supermarktregal. Wenn ich den alten Artikel durchlese, dann hat uns der Unabhängige damals recht gut gefallen. Unser Whisky hier war jedenfalls im Angebot, knapp über 40,- EUR, wenn ich mich recht erinnere.

Im Vorfeld habe ich schon ein paar andere Rezensionen gelesen, und anscheinend gehen manche Kollegen davon aus, dass es sich bei der unten abgebildeten und heute besprochenen Flasche um eine unabhängige Abfüllung einer Firma MacDonald's (manchmal auch McDonald's geschrieben) handelt. Das ist aber falsch. Es handelt sich hier um die offizielle Brennereiabfüllung, die auch auf deren Webpräsenz verkauft wird. Das MacDonald's ist ein traditioneller Zusatz zum Markennamen und verweist auf den Gründer der Destillerie, "Long" John MacDonald (1798-1856), der übrigens so genannt wurde, weil er für die damalige Zeit extrem groß gewachsen war (nach einigen Quellen gut 196 Zentimeter). Ansonsten ist die aktuelle Produktpalette der Originalabfüllungen überschaubar; neben dem Zehnjährigen gibt es noch einen Single Malt (Traditional genannt) ohne Altersangabe, einen achtjährigen Blended Malt namens MacDonald's Glencoe sowie verschiedene Blended Scotches unter dem Namen Dew of Ben Nevis (u.a. einen Zwölfjährigen mit besonders hohem Maltanteil).


Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (Western)

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Leicht helles Bernsteingelb. Deutliches Eichenfass mit Noten von Honig, Bienenwachs und etwas Vanille. Frisches Nadelgehölz. Dezenter, aber deutlicher Holzrauch. Etwas helles Holz. 

Geschmack: Ein starker Antritt mit gehöriger Schärfe, die aber eher pfeffrig als alkoholisch wirkt. Nach einer Weile durchaus süßlicher und gefällig bei einem relativ dünnen Mundgefühl. Nicht direkt Honig, aber eher so etwas wie flüssige Süße, dieser Agavendicksaft oder wie das heißt. Holzig, leicht rauchig. Ein Hauch von alten Äpfeln?

Abgang: Relativ lang und warm. Nach einer Weile sehr trocken im Mund; es zieht sich richtig die Schleimhaut zusammen.

Fazit/Tipp: Ein "echter Highlander": nicht zu rauchig, nicht zu süß. Wenn man es weniger scharf und deutlich süßer möchte, kann man gut einen Tropfen Wasser dazugeben. Für den Preis von etwa 40,- EUR kann man hier so gut wie nichts falsch machen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 18. März 2018.

- Euer Tomas Aquinas





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