Schottischer Whisky ist wahrscheinlich auch deswegen so interessant, weil er etwas inhärent Romantisches hat - die ganzen Glens und Bens und der Gedanke an William Wallace und Robert the Bruce und so weiter, und so fort. Auch die Insel Arran erweckt die Vorstellung von Inseln in sturmgepeitschter See, von Wikingern und Seefahrern. Lange Zeit gehörte die Insel, zusammen mit den Hebriden, Man, und noch so einigen Anderen zum sagenumwobenen, von Schottland unabhängigen Königreich der Inseln, wo nicht gälische Clanchefs sondern norwegische Seekönige herrschten. Leider bin ich selber dort nie gewesen, aber wenn man sich diese Webseite anschaut, dann dürfte es sich wohl auf jeden Fall lohnen. Knapp 5.000 Menschen wohnen hier und früher gab es im Südteil der Insel sage und schreibe drei Whiskybrennereien. Heute ist nur eine einzige übrig, nämlich die Arran-Destillerie in Lochranza.
[Bild: Verity Borthwick auf flickr.com (BY-NC-SA 2.0)]
Man muss aber hinzufügen, dass diese Destillerie nicht zu den traditionellen drei gehört, sondern in den 1990ern neu gegründet wurde. Das Besucherzentrum wurde - besonderer Stolz der Besitzer - persönlich von Königin Elizabeth II eröffnet. Produziert werden verschiedene Blends (u.a. der etwas bekanntere Lochranza) sowie Single Malts in verschiedenen Altersstufen (10 und 14 Jahre) und Finishings (aktuell Sauternes, Port und Amarone). Der Arran 10 yo gehört sicherlich zu den Grundlagen des Portfolios
In der Farbe zeigt er ein sattes Weizengelb und im Geruch ein intensives Aroma von Zitrus, Nüssen und frischer Seeluft. Auch auf der Zunge spürt man eine leichte Zitrusnote, gepaart mit einer intensiven Süße und etwas Schärfe im Mittelteil. Der Abgang ist mittellang, trocken, mit deutlichen Sherryfassnoten. In der Flaschenabfüllung hat der Arran 46% Vol. Mit etwas Wasser genossen behält er sein Aroma von Zitrus und reifen Pflaumen, ist im Geschmack aber etwas trockener, hat mehr Holz, jedoch unverändert süß. Der Abgang bleibt nahezu unverändert. In der Standardabfüllung etwa EUR 30,-. Ein angenehmes Tröpfchen, zwar kein unvergessliches Erlebnis, aber dennoch seinen Preis wert.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 5. November 2011. Dann wahrscheinlich mit der Verkostung des relativ neuen Bacardi Oakheart.
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