Mittwoch, 11. Dezember 2013

Kommando zurück: Blackstone 12 J. (40% Vol.) bei Aldi Nord (2013)

Hüh und Hott - der Mann kann sich nicht entscheiden, liebe Besucher. Erst will er den Single Malt von Aldi Nord verkosten ... dann wieder nicht ... und jetzt doch? Was soll der ganze Mist? Tja nun, ich hatte ja nach meinem Wahnsinnseinkauf im Whiskyhäuslein am letzten Samstag gelobt: Kein Whisky mehr im alten Jahr. Aber wie es nun mal so ist: es biegt Plattfuss um die Ecke, zu unserem wöchentlichen Stammtisch und sagt was wie: "Du hast ja gelobt, keine Flasche Whisky vor 2014 mehr zu kaufen ... also hab ICH sie Dir gekauft!" Woran man mal wieder sieht, dass ich nicht nur eine gute Ehefrau sondern auch gute Freunde habe. Also, liebe Besucher, dankt dem Herrn Plattfuss recht fein, dass Ihr doch noch ein paar Notizen zum heurigen Blackstone bekommt.

Letztes Jahr war er bekanntlich 18 Jahre alt, nun nur noch 12 (wie übrigens auch 2007 und 2009 schon mal, wie Plattfuss richtig anmerkte). Da es ja ein Bastard Malt (= unbekannte Brennerei, Fantasieetikett) ist, kann Aldi natürlich z.B. seit letztem Jahr die Brennerei oder auch nur den Jahrgang gewechselt haben. Single Malt ist auch generell wieder teurer geworden (Nachfrage in Asien!), so dass selbstverständlich ein Zwölfender, der eh auf Halde lag, günstiger kommt und man den Kampfpreis von 19,99 halten kann. Bei whiskymania soll jemand ausführlich dargelegt haben, es handle sich dieses Jahr um Tomatin. Ich habe den Beitrag zwar nicht selber gelesen, aber Plattfuss konnte das Wichtigste wiedergeben. Die Argumentation, so wie ich sie gehört habe, schien mir schlüssig, jedoch bin ich gerade in diesem Fall etwas vorsichtig, denn wenn der Whisky ähnlich charakterschwach ist wie letztes Jahr, dürften logischerweise auch wenige Merkmale hervorstechen, die eine Identifizierung erleichtern würden. Aber egal, wie ich schon mal gesagt habe. So wichtig ist mir auch wieder nicht, was drin ist sondern eher wie es denn schmeckt.

Bild: TAQ

Art und Herkunft: Single Malt, Highlands [unbekannte Destillerie]

Aussehen und Aroma: Die Flaschenaufmachung finde ich okay und nicht zu billig wirkend, wie auch schon letztes Jahr. Es wurde auch ein Korken spendiert (obwohl das für mich kein Muss ist). Farblich gesehen "golden", wie man sich Whisky halt so vorstellt. In der Nase ist nicht viel los, recht frisch für einen Zwölfjährigen. Junge Holzstämme, eine leichte fruchtige Note, die schwer zu definieren ist. Äpfel? Ja, diese Boskop oder wie die heißen. Im Mittelteil dann irgendwie noch Getreide. Mischbrot?

Geschmack: Recht herb im Antritt, schon etwas mehr Apfel, vielleicht auch ein bisschen Vanille. Später dann noch merklich scharf, leider auch etwas spritig. Zum Ende hin legt es sich aber wieder etwas.

Abgang: Maximal mittel, aber der Eindruck von Apfel bleibt lange im Rachen. Etwas rau in der Kehle.

Fazit/Tipp: Deutlich jünger (nicht nur vom Etikett her) als der 2012er. Sehr kräftiges Apfelthema, das sich wie ein roter Faden durch Aroma und Geschmack und Abgang zieht. Daher ist es durchaus möglich, dass es wirklich ein Tomatin ist. Ansonsten wird er wohl kein Liebling von mir, für knapp unter 20,- EUR aber noch okay, obwohl es in der Preisklasse eventuell auch schon ein oder zwei Alternativen gäbe, z.B. auch unter den Vatted Malts oder mittelpreisigen Blends. Leider doch ein paar Haken und Ösen. Ach, übrigens: längere Zeit an der Luft tut ihm definitiv nicht gut (deutliche Muffigkeit nach etwa 7-8 Minuten), daher am besten zügig trinken.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 14. Dezember 2013.


2 Kommentare:

Plattfuss hat gesagt…

Danke, Tomas !

Tomas Aquinas hat gesagt…

Äh ... danke, Plattfuss!