Über zwei der drei heute vertretenen Brauereien haben wir schon einmal etwas geschrieben: ich selbst vor recht langer Zeit über Jopen aus Haarlem. Seit damals ist die Brauerei rasant gewachsen: im Jahr 2012 war man gerade in eine neue Braustätte umgezogen; seitdem ist eine weitere Produktionsanlage in einem lokalen Gewerbegebiet entstanden, komplett mit Restauration und allem Zipp und Zapp. Das heute vorgestellte Oost-Indie Porter ist eine Hommage an die Biere, die von der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) einst in die niederländischen Überseebesitzungen gebracht wurde.
Von Lowlander aus Amsterdam hatte Jan vor ein paar Wochen noch etwas im Programm. Eigentlich passt dieses Po(o)rter sehr gut in die Reihe mit dem von Jopen, denn beide werden in derselben Anlage hergestellt. Wie bei Lowlander üblich wird das Bier mit Botanicals gebraut, in diesem Falle Süßholz und Vanille.
Schließlich haben wir noch Baxbier aus Groningen- hier im Blog ein Newcomer. Irgendwo in einem unserer Kühlschränke wartet noch ein anderes ihrer Biere auf seine Verkostung, es wird also nicht bei einer flüchtigen Bekanntschaft bleiben. Laut Information auf Facebook gerade mal erst vier Jahre alt, ansonsten ist ohne längere Recherche wenig über die Geschichte der Firma zu finden. Das Koudvuur ist nur eines von mehreren dunklen Bieren der Brauerei.
Jopen Oost-Indie Porter (6,5% Vol.)
Art und Herkunft: Export Porter/Baltic Porter, Niederlande (Nordholland).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Schwarzbraun, mit kleiner ockerfarbener Krone. Malzig in der Nase, Kardamom, unreife Banane, ein Nachmittag im Asia-Laden.
Geschmack: Säuerlich-röstiger Antritt. Danach starker Kaffee. Tage alter Kaffeesatz.
Abgang: Mittellang. Noch mehr Kaffee.
Fazit/Tipp: Ein Bier wie ein schwarzer Kaffee ohne Milch und Zucker. Also nicht wirklich mein Fall.
Baxbier Koudvuur Smoked Porter (6,5% Vol.)
Art und Herkunft: Rauchporter, Niederlande (Groningen).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Dunkles Rotbraun. Sehr kleine Krone.
Geschmack: Rauchig und malzig. Milder, abgehangener Schinken. Bitterer Nachklang.
Abgang: Mittellang und noch ein kleines bisschen bitterer.
Fazit/Tipp: Dafür, dass es so ein ausgeprägtes Raucharoma hat, finde ich es sogar noch erstaunlich leicht zu trinken. Macht aber etwas durstig.
Lowlander Poorter (6,0% Vol.)
Art und Herkunft: Porter, Niederlande (Nordholland).
Besonderheiten: Mit Auszügen von Süßholz und Vanille.
Aussehen und Aroma: Schwarzbraun. Kleine, aber stabile braune Krone. Dezenter als das Jopen. Süßlich und malzig. Jod (nicht Seeluft, sondern das medizinische Jod). Malzbier. Dezenter Kaffee.
Geschmack: Erstaunlich bitterer Antritt. Dunkle Schokolade und Lakritze. Der Kaffee kommt spät, aber er kommt.
Abgang: Mittellang. immer noch Kaffee.
Fazit/Tipp: Deutlich trinkbarer und zugänglicher als das Jopen. Die Vanille schmeckt man erst, wenn das Bier ein paar (ca. 15!) Minuten geatmet hat.
Gesamtfazit: Vor dem Hintergrund, dass Porter sowieso nicht mein Lieblingsstil ist, fällt die Entscheidung schwer. Insgesamt hat mir das Lowlander Poorter aber am meisten zugesagt. Insbesondere das Jopen ist mir viel zu anstrengend.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. Juli 2018.
- Euer Tomas Aquinas
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen