Sonntag, 10. November 2019

Wolfburn Aurora NAS (46,0% Vol.)

Aurora ist erstens einmal der Name der römischen Göttin der Morgenröte (Eos bei den Griechen). Andererseits ist es unter anderem der (angebliche) Name eines supergeheimen amerikanischen Projekts zum Bau eines Hyperschall-Aufklärungsflugzeugs. Wer den Namen also gegoogelt hat und hier gelandet ist, dem sei zu Beginn gesagt, dass es hier heute nur um Whisky geht.

Die Flasche ist schon seit dem Sommer in Anbruch; Tom hatte sie zum Geburtstag von seiner Frau bekommen. Zeit also, ihn endlich mal offiziell zu verkosten. Vor einigen Jahren hatten wir schon mal einen Whisky von Wolfburn in Thurso hier im Blog, den First General Release (ebenfalls o.J.), der uns damals anscheinend ganz gut gefiel.

Die Destillerie wurde erst vor acht Jahren neu gegründet; auf einen Zwölfjährigen müssen wir nach Adam Riese also noch ein bisschen warten (gebrannt wird gerade mal seit sechs Jahren) ... WENN er denn kommt. Seit einiger Zeit geht das Single-Malt-Geschäft ja insgesamt in Richtung NAS. Habe ich neulich beim Betrachten der Dalmore-Sammlung eines Freundes wieder mal gedacht. 

Der Aurora gehört zu den mittlerweile vier Standards (hinzu kommen noch zwei kleinere Serien, Kylver und Small Batch). Er reifte sowohl in Ex-Bourbon- als auch in Oloroso-Fässern.



Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (Northern).

Besonderheiten: Nicht kaltfiltriert, nicht gefärbt.

Aussehen und Aroma: Sehr helles Gold, blumig und duftig im Geruch. Vielleicht ein Hauch von Zimt und Schokolade.

Geschmack: Ein  kräftiger, aber nicht unangenehmer Antritt. Deutliche Süße von rotem Früchtekompott und mehr als nur eine Ahnung von Blumenblüten. Leicht nussig im Hintergrund.

Abgang: Mittel bis lang und etwas staubig. Sehr lange bleiben uns dunkle Früchte erhalten: vielleicht Johannisbeere?

Fazit/Tipp: Einen kleinen Tropfen Wasser darf man gerne hinzufügen, wenn man es etwas runder möchte. Insgesamt ein erstaunlich vielschichtiger jüngerer Whisky, bei dem das Sherryfass deutlich, aber nicht überwältigend zu schmecken ist. Wir sind gespannt auf ältere Jahrgänge dieses Tropfens, wenn es sie jemals geben sollte.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 17. November 2019.

Verkostung: Tomas A. und Jan B.

Text: Jan B.



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