Sonntag, 6. September 2020

Einsendungen, Folge 17: Glenrothes 13 J. 2006/2020 (61,8% Vol.) (Whic Tarot 1: The Magician)

 Und schon wieder eine neue Serie bei whic: diesmal sind es schön aufgemachte Fläschchen mit Tarotkartenmotiven. Teil 1 zeigt den Magier. Diese Karte ist in manchen Traditionen auch als Der Jongleur bekannt und symbolisiert - je nach Anlass und Auslegung - den Willen oder auch die Brücke zwischen der irdischen und der geistigen Sphäre. Anscheinend soll die fertige Serie ein komplettes Tarotdeck abbilden; wird also am Ende 22 Whiskys umfassen. Ich bin gespannt.

Wir hatten gerade erst vor zwei Monaten einen Glenrothes von whic hier; darum spare ich mir mal die Wiederholung der Infos zu dieser Brennerei. Damals war es allerdings ein 22-jähriger. Die heutige Abfüllung kommt in Kooperation mit Signatory Vintage auf den markt; knapp unter 100,- EUR sollte sie kosten, bevor sie auch schon wieder ausverkauft war. Der Promotext verspricht uns unter anderem gebrannte Mandeln, cremige Nussnougatnoten und süße Tonkabohne mit Vanillecreme in der Nase sowie wärmende Schokolade mit Chiliflocken auf der Zunge. Genau das Richtige, jetzt, da es wieder kühler wird. Also her mit dem Nosingglas und frisch eingeschenkt. Diese Verkostung mache ich heute mal alleine, denn ich habe gestern vergessen, das Sample zu unserem wöchentlichen Stammtisch mitzunehmen. Mea culpa. mea culpa.


Art und Herkunft: Single Malt, Speyside (Rothes).

Besonderheiten: First Fill Sherryfass, nicht kaltfiltriert, nicht gefärbt, Fassstärke.

Aussehen und Aroma: Satte Bernsteinfarbe mit schönem Glanz. Milchaschokolade und Vanille in der Nase, gefolgt von leicht brandigen Aromen. Englische Toffees und dunkle Beeren. Die von whic genannte "Möbelpolitur" rieche ich in Nachklang auch heraus.

Geschmack: Samtigweicher und sehr süßer Antritt mit Noten von in Alkohol eingelegten Früchten, Rumtopf und fast schon weihnachtlichen Gewürzen. Sehr kräftiger zweiter Durchgang mit pfeffriger Schärfe, leichter Schokolade und Fruchtkompott.

Abgang: Sehr lang, sehr warm, sehr würzig. Ein Hauch (wirklich nur ein Hauch!) von frischem Leder.

Fazit/Tipp: Ein wirklich vielschichtiger und dennoch zugänglicher, würzig-süßer Gaumenschmeichler. Wer die hohe Oktanzahl mit einem Tropfen Wasser besänftigen möchte, kann das ruhigen Gewissens tun.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 13. September 2020.

Verkostung & Text: Jan B.

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