Sonntag, 20. Juni 2021

Vier von Hacker-Pschorr

Ich kann nicht behaupten, dass ich schon viel von Hacker-Pschorr getrunken habe. Wenn man im Süden wohnt, kommt man wohl nicht drumrum, aber hier in nördlichen Gefilden ist es doch schon so ein ganz kleiner Exot, zumindest in der Gastronomie. Bei unserem letzten Lauf zum Getränkemarkt waren aber genau vier verschiedene Sorten vorrätig (die Brauerei hat allerdings erheblich mehr - 13 Stück insgesamt, wenn ich richtig gezählt habe).

Gegründet im heutigen Sinne wurde Hacker-Pschorr im Jahr 1793, obwohl es an derselben Stelle schon seit dem späten Mittelalter ein Brauhaus gab. Das Familienunternehmen wurde bereits 1841 zwischen zwei Erben geteilt; so entstanden zwei getrennte Firmen ("Zum Pschorr" und "Hacker-Brauerei"), die erst 1972 (sic!) wieder zusammenfanden. Ganze sieben Jahre später war es dann aber schon wieder vorbei mit dem familiären Touch: Hacker-Pschorr wurde von der Schörghuber-Gruppe aufgekauft, deren Tochtergesellschaft Paulaner Brauerei Gruppe für das Getränkegeschäft zuständig ist.

Münchner Hell (5,0% Vol.)

Art und Herkunft: Helles, Deutschland (Bayern).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Hellgelb mit großer flüchtiger Krone. Wenig zu riechen; Getreide und Leichtmetall.

Geschmack: Leicht süßlich und leicht salzig (!) im Antritt. Danach nichts mehr.

Abgang: Mittellang, wässrig, leicht seifig.

Fazit/Tipp: Okay, wenn kein Wasser zur Hand ist. Muss aber sonst nicht unbedingt.


Kellerbier (5,5% Vol.)

Art und Herkunft: Zwickel, siehe oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Dunkler Bernstein, große Krone. Sehr dezente Nase, etwas Malz.

Geschmack: Ungewöhnlich - genau wie auf dem Etikett beschrieben. Malz, Honig. Erfrischend und mild. Bassd scho.

Abgang: Kurz und immer noch süßlich.

Fazit/Tipp: Sehr angenehm und süffig.


Hefe Weiße (5,5% Vol.)

Art und Herkunft: Weißbier, siehe oben.

Besonderheiten: Auf dem Etikett fehlt ein Bindestrich.

Aussehen und Aroma: Dunkler Bernstein, trüb, für ein Hefeweizen eher überschaubare Krone. Etwas Banane und leicht erdig in der Nase.

Geschmack: Jetzt mehr Banane, vollmundig und weich. Dabei ausreichend spritzig. 

Abgang: Kurz bis mittel.

Fazit/Tipp: Ein Standard-Weizen. Gut umgesetzt.


Münchner Dunkel (5,0% Vol.)

Art und Herkunft: Bayrisch/Münchner Dunkel, siehe oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Hellbraun und klar, leichte beigefarbene Krone. Süße Röstaromen und frischer Tabak reichen sich die Hände.

Geschmack: Auf der Zungenspitze Zartbitterschokolade. Insgesamt trocken und wenig süß. Leicht bittere Noten stellen sich später ein.

Abgang: Mittellang, Röstbrot, trocken.

Fazit/Tipp: Unerwartet anders. Kaum Süße.


Gesamtfazit: Wie nicht anders zu erwarten sind dies natürlich alles stimmig durchkomponierte und mehrheitsfähige Biere. Das Kellerbier hat uns unter dem Strich am besten gefallen, das Münchner Hell weniger.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 27. Juni 2021.

Verkostung: Plattfuss, Jan B.

Text: Jan B.

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