Sonntag, 5. Dezember 2021

From Russia with Love: Baltika (3. Teil) - Zhigulevskoye Firmennoye (4,5% Vol.)

Eine etwas überraschende kurze Fortsetzung unserer Baltika-Reihe. Ich war gestern im örtlichen Supermarkt und da sprang mir die etwas großbusige und großvolumige Dose mit dem Zhigulevskoye Firmennoye (Zhiguli ist anscheinend der Name einer Gebirgskette - danach wurde in der SU auch eine Automarke benannt - und Firmennoye heißt wohl so etwas wie "Unterschrift" - so wie man im Englischen von signature ... für etwas unverwechselbares spricht) ins Auge. Da ich eh noch nichts für heute hatte und "dran bin" - um so besser.

Zhigulevskoye ist eine der "Traditionsmarken" von Baltika. Wobei ich in diesem etwas älteren Bericht lesen konnte, dass es sich eigentlich um keine eingetragene Marke im rechtlichen Sinne handelt. Demzufolge gibt es mehr als nur eine einzige Brauerei, die ein Bier unter diesem Namen herstellt. In der Sowjetunion war Zhigulevskoye anscheinend so etwas wie ein Deonym für Bier wie "Aspirin" für Kopfschmerztablette oder "Tempo" für Papiertaschentuch, insofern ist es auch für postsowjetische Firmen sicherlich interessant, den Bekanntheitsgrad dieses Begriffs auszunutzen. Warum es in 900-Mililiter-Gebinden (und nicht etwa in der Einliterdose) geliefert wird, weiß ich nicht. Das Problem mit den seltsamen russischen Flüssigkeitsmengen hatten wir ja schon vorher. Eventuell irgendeine Ableitung von einer nicht-metrischen Maßeinheit?

Art und Herkunft: Pale Lager/"Helles Schankbier", Russland (Sankt Petersburg).

Anmerkungen: -

Aussehen und Aroma: Hellgelb, die Krone bricht sofort zusammen. In der Nase sehr typisch, wie vergleichbare niederländische oder amerikanische "leichte" Lagerbiere. Nur ein ganz bisschen Malz, sonst nix.

Geschmack: Viel Kohlensäure, aber ein sehr seltsam leicht malziger und leicht fruchtiger (Birne!!) Antritt. Kurz danach denkt man: juhu- jetzt wird es herb und hopfig! Aber nein - es wird seifig und hopfig. Meine Frau, die neben mir sitzt, meint, mein Gesicht habe Bände gesprochen. Unangenehm.

Abgang: Kurz, Blechtank.

Fazit/Tipp: Während viele der Baltika-Biere bei den letzten Verkostungen echt in Ordnung waren, ist dieses von der "Traditionsmarke" ein echter geschmacklicher Reinfall für mich. Nicht wirklich grauenhaft, aber sehr uneben komponiert und letztlich anstrengend zu trinken. Der Rest der Dose geht in den Ausguss.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 12. Dezember 2021.

Verkostung & Text: Tomas A.

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