Sonntag, 12. Dezember 2021

Jack Daniel's Gentleman Jack NAS (40,0% Vol.)

Ich werde mich jetzt echt nicht hierhin setzen und anfangen euch etwas über die Geschichte von Jack Daniel's aus Lynchburg, Tennessee, zu erzählen. Das macht die Firma auf ihrer eigenen Webseite in großem Stil und - wie der Gründervater selbst - mit sehr viel Gefühl für das richtige Storytelling. da erfährt man alles, aber wirklich alles, was man jemals über die Destillerie, ihre Geschichte und ihre Produkte wissen wollte - also bitte.

Zu Beginn muss ich gestehen, dass ich über die Jahre kein größerer Fan amerikanischer Bourbons, Tennessee- und Kentucky Whiskeys geworden bin. In den Anfangszeiten des Blogs waren ein paar Sachen drin, aber im großen und ganzen haben wir doch recht wenig über Jack Daniel's und Mitbewerber geschrieben. Neulich nun bekam ich eine Probe des Gentleman Jack geschenkt, worüber ich mich sehr gefreut habe, denn probieren wollte ich ihn immer schon mal, aber kaufen mochte ich ihn denn auch wieder nicht, denn sein "jüngerer" und bekannterer Bruder, der Old No. 7 (auch "Black Label" genannt), der in so fast jeder Bar, Kneipe und Spelunke der Welt zuhause ist, gehört nun wirklich nicht zu meinen Favoriten und ich trinke ihn meistens - wenn es denn sein muss - mit Cola gemischt.

Der Gentleman Jack ist mitnichten DAS High-End-Produkt des Hauses. Da gibt es noch ganz andere Kaliber, z.B. den Single Barrel Select für knapp 40,- EUR (und dann gibt es noch massenhaft Sonderabfüllungen und Jubiläumsbrände) aber er präsentiert sich als solider Mid-Ranger, der etwa 10,- EUR mehr kostet als eine Flasche vom Black Label. Der größte Unterschied zwischen beiden ist, dass der Gentleman Jack zweimal filtriert wird, was ihm laut Hersteller "einen extra milden Geschmack" beschert. Na, schauen wir mal. 

Hinweis zu den Bildrechten: das folgende Bild ist Eigentum von Jack Daniel's und wurde als Pressematerial zur Verfügung gestellt.


Art und Herkunft: Tennessee Whiskey/Bourbon, USA (Tennessee).

Anmerkungen: Doppelt durch Holzkohle gefiltert (so genannter Lincoln-County-Prozess).

Aussehen und Aroma: Samtiger, dunkler Bernstein, wie es sich gehört. In der Nase dieser typische Bourbongeruch aus verkohltem Holz, Vanille, Bittermandel und Vanille. Ich sage auch gerne: "Klebstoff" oder "Pattex" dazu.

Geschmack: Sensorisch gesehen eher ein dünnes Stöffchen, das später einen leicht öligen Film über die Zunge legt. Sehr trocken und holzig. Überlagerte Haselnüsse und Vanille. Vielleicht etwas Kampfer? Ein Hauch von Ananas und/oder Aprikose.

Abgang: Lang, etwas scharf und sehr trocken.

Fazit/Tipp: Auf der Habenseite steht, dass er tatsächlich nicht so ruppig ist, wie ich den Black Label in Erinnerung habe. Andererseits reißt er mich für um die 25,- EUR nun auch wirklich nicht vom Hocker. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht genug im Thema "Bourbon" drin, um ihn ausreichend würdigen zu können.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 19. Dezember 2021.

Verkostung und Text: Tomas A.

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