Sonntag, 13. Januar 2019

Bierakademie, Folge 2: König Ludwig Weissbier Hell (5,5% Vol.)

In den großzügig bemessenen Redaktionsräumen von blog blong dring fliegt noch irgendwo eine interessante Flasche Whisky herum, die sich der Kollege Tom von einem Weihnachtsgutschein geholt hat - da wir aber einen mit Blut besiegelten Pakt geschlossen haben, diesen Whisky wirklich nur gemeinsam zu verkosten, aber heute eben, wo ich hier alleine sitze (schnüff), muss darum der zweite Anwärter aus der Bierakademie herhalten, die ich vor ein paar Monaten zum Geburtstag bekommen habeEine kleine Herausforderung für mich, denn gerade deutsches Weißbier gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingssorten, aber da werde ich wohl durchmüssen, wenn man mir schon einen Probierkarton mit bayerischen Bieren schenkt ...

Well anyway, das König Ludwig ist selbst Nicht-Weißbier-Trinkern wie mir ein Begriff, denn man sieht es auch außerhalb Bayerns in allen Regionen Deutschlands an Sonnenschirmen und Markisen. Die Biere schmücken sich mit dem Slogan Biere von königlicher Herkunft und das ist tatsächlich nur halb geschummelt, denn seit den Fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts gehört die Brauerei (mit Umweg über die Gruppe König Ludwig International) dem ehemaligen Herrscherhaus der Wittelsbacher. Die Produktion ist auf verschiedene Standorte verteilt, welche darauf zurückgehen, dass im Laufe der Jahre mehrere ehemals unabhängige Brauereien zugekauft wurden. Das heute verkostete helle Weißbier kommt - wie die meisten anderen Biere der Marke König Ludwig - aus dem "Hauptwerk" in Fürstenfeldbruck. Zu ihrem Weißbier (dass es übrigens auch noch in alkoholarm und alkoholfrei gibt) tobt die Marketingabteilung der Firma wie folgt: 
Das königliche Weißbier! Goldgelb und charaktervoll. Naturtrüb, leicht malzig, spritzig und mit einer Vielzahl fruchtiger Bieraromen überzeugt es jeden Weißbierkenner. Das prämierte König Ludwig Weissbier Hell genießt bundesweit und über die Grenzen Deutschlands hinaus den besten Ruf. Es ist, ganz ohne Frage, die Krönung königlicher Brautradition in der heutigen Zeit.
Nun ja, wir werden sehen, Euer Hoheit oder was auch immer man sagt ... 



Art und Herkunft: Weißbier, Deutschland (Bayern).

Besonderheiten: keine.

Aussehen und Aroma: Heller Bernstein, für ein Weißbier normale Krone und (natürlich) trübe. Sehr malzig in der Nase, überreife Frucht. Etwas Weingummi und/oder Kochbanane.

Geschmack: Der Antritt ist überraschend süß-säuerlich, mit einem Hauch von Banane, der nicht ganz so stark ausfällt wie bei manch anderem Weißbier. Relativ spritzig.

Abgang: Ziemlich kurz, mit einem süßlich-teigigen Nachbrenner.

Fazit/Tipp: Wenn ich überhaupt Weißbiere trinke, dann am liebsten welche, die nicht ganz so "bananig" schmecken. Insofern war das König Ludwig sogar noch recht tolerabel; insbesondere dieser leicht säuerlich-zitronige Touch am Anfang macht es recht einfach trinkbar. Alles in allem ein solides Produkt ohne besondere Höhepunkte, aber auch ohne unangenehme Überraschungen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 20. Januar 2019.

Text und Verkostung: Jan B.

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