Sonntag, 7. April 2019

Sind so kleine Biere, Teil LXXII: Stanislaus Brewskovitch Cappu dei Capi (5,3% Vol.)

Als mein Kumpel Jan und ich das letzte Mal in Enschede waren, kamen wir am neuen Sitz von Stanislaus Brewskovitch (SB) vorbei, einer ehemaligen Kirche mitten im Herzen der Stadt, die vorher auch schon als Club bzw. Diskothek fungiert hat. Jetzt ist es eben ein Brewpub mit angeschlossenem Werksverkauf, wenn man so sagen will. Die Biere von SB haben alle coole und hippe Namen, da heißt ein Bier nicht einfach nur Stout oder so, nee nee. Die Braukapazität ist eher bescheiden (500 Liter), daher entstehen einige der Biere bei oder in Kooperation mit anderen Herstellern.

Das heute vorgestellte Cappu dei Capi (ein witziges Wortspiel, das auf die italienische Herkunft der verwendeten Corleone-Kaffeebohnen anspielt, und natürlich auf den mafiösen Capo dei Capi (den "Boss der Bosse") gemünzt ist) ... Moment ... mir fällt gerade auf, wie extrem unlustig das Wortspiel wird, wenn man es erklärt ... Egal: das Cappu dei Capi also wird zum Beispiel bei der Ootmarsummer Bierbrouwerij Heupink hergestellt, die nur wenige Kilometer vom Standort in Enschede entfernt liegt. Deren Biere laufen allesamt unter der Marke Othmar und sind offensichtlich von der Namensgebung als auch vom Braustil her etwas konservativer als die des Auftraggebers.

Art und Herkunft: Coffee Milk Oatmeal Stout, Niederlande (Twente).


Besonderheiten: Mit italienischen Kaffeebohnen.


Aussehen und Aroma: Tiefschwarz. Beim Eingießen im Gegenlicht ein deutlicher roter Schimmer. Eine sehr kleine rostbraune Krone, die schnell zusammenfällt. Deutlich in der Nase: kalter Kaffee. Schwarze Johannisbeere. Vanille? Schwarzbrot.


Geschmack: Feinperlig, deutlich säuerlicher Antritt. Gar nicht so schwer und wenig malzig. Eher wieder dunkle Früchte und ja: auch dezenter Kaffee.


Abgang: Mittellang, die säuerlichen Noten bleiben uns am längsten erhalten.


Fazit/Tipp: Ein Bier, das unseres Erachtens eigentlich so gar nicht an Cappuccino erinnert. Für ein Stout jedoch angenehm (und überraschend!) frisch und problemlos trinkbar. Eher belebend als beschwerend.


Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 14. April 2019.


Verkostung: Tomas A. und Jan B.


Text: Tomas A.




Keine Kommentare: