Sonntag, 26. Mai 2019

Einsendungen, Folge 5: Whic Architecture of Taste (Ben Nevis) & Nymphs of Whisky No. 2 (Glen Moray)

Gestern war Brautag im Braugarten. Wir haben ein neues experimentelles Bier auf den Weg gebracht: ein dunkles, aber recht mildes Session Ale, das im Laufe des August in den Ausschank kommen soll. Zeit genug, die neueste Einsendung von whic zu testen, die uns ja schon bei zwei weiteren Gelegenheiten mit Samples bedacht haben. Danke nochmals an dieser Stelle!

Die beiden Kandidaten sind aus den Serien Architecture of Taste sowie Nymphs of Whisky, von denen wir bereits einmal drei Proben nehmen durften; das war vor ca. neun Monaten. Zu den beiden Serien haben wir damals bereits einiges gesagt; auch Ben Nevis und Glen Moray sind hier im Blog beileibe keine Newcomer mehr. Schreiten wir also direkt zu den Verkostungsnotizen.



Ben Nevis 17 J. (55,3% Vol.)

Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (Western).

Besonderheiten: In Fassstärke abgefüllt.

Aussehen und Aroma: Strohgold, mit süßlichen Noten von Marshmallows und Aprikosen sowie etwas Klebstoff. Mineralische Untertöne, eventuell so etwas wie warmer Granit. Ein Hauch von Anissamen?

Geschmack: Buttertoffee und eine Ahnung von hellen Früchten. Kein Torf, aber eine angenehm hintergründige Rauchigkeit, vielleicht ein Kaminfeuer. Dezente Lakritznote gegen Ende.

Abgang: Eher lang als mittellang, süßlich.

Fazit/Tipp: Mit einem Tropfen Wasser wird der Ben Nevis speckiger in der Nase und süßer auf der Zunge. Ansonsten ein recht "typischer" Ben Nevis, der hält, was er verspricht.

Glen Moray 11 J. (2007/2018) (61,9% Vol.)

Art und Herkunft: Single Malt, Speyside (Lossie).

Besonderheiten: In Fassstärke abgefüllt, nicht kaltfiltriert, nicht gefärbt.

Aussehen und Aroma: Strohgold, mit einer nussig-holzigen Nase, die zusätzlich an Nuss-Nougat-Creme erinnert. Über allem schwebt ein leicht säuerlich-würziges Aroma, das ich mit Bergamotte assoziieren würde.

Geschmack: Sehr süßer Antritt, der überhaupt nicht scharf im eigentlichen Sinne, sondern eher prickelnd ist. Englisches Weingummi. Deutliches Bourbonfass mit Milchschokolade und einem Hauch von Bananencreme.

Abgang: Mittel bis lang, im Verlauf trockener werdend.

Fazit/Tipp: Trotz der vielen Umdrehungen muss man nicht unbedingt Wasser dazugeben. Er wird dadurch auf jeden Fall deutlich trockener und holziger.

Gesamtfazit: Beide Whiskys sind gut trinkbar und weisen keine störenden Merkmale auf, wobei man beim Glen Moray auf jeden Fall ein Liebhaber des Bourbonfasses sein sollte. Das ist auch der Grund, warum unsere Tester insgesamt dem Ben Nevis den Vorzug gegeben haben: der etwas holzige Hausstil von Glen Moray ist uns - wie auch die älteren Verkostungen zeigen - nicht ganz so zugänglich.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 2. Juni 2019.

Verkostung: Redaktionskollektiv/Braugarten-Crew

Text: Tomas A.

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