Sonntag, 2. Juni 2019

Shinshu Mars Kasei NAS (40% Vol.)

Die heutige Rezension verdanken wir der Abenteuerlust und dem Geldbeutel von Plattfuss, denn der Blended Whisky, den er aus Japan hat kommen lassen, hat ihn beim Haus am See stattliche 35,- EUR gekostet. Zu Christi Himmelfahrt durften wir dann, nachdem die Arbeit (unser neues Bier von Braugarten abfüllen) erledigt war, endlich auch mal kosten.

Die Brennerei Shinshu Mars ist etwas obskur; sie hat keine eigene Webseite, schon gar nicht auf Englisch. Allerdings findet man sie über ihre Muttergesellschaft, die Hombo Shuzi Co. Limited (Seite ebenfalls nur auf Japanisch; man muss das Übersetzungs-Widget nutzen), die im wesentlichen eigentlich mehr Bier, Wein, Pflaumenwein, den traditionellen Shochu und anderes herstellt. Das Whiskygeschäft ist wohl eher so etwas wie ein Zubrot. Dabei hat die Brennerei in der Präfektur Nagano eine durchaus lange Tradition: sie wurde bereits 1949 gegründet, war zwischen 1992 und 2011 jedoch geschlossen. Aus der Zeit vor der Schließung sind noch einige alte Malts am Lager und werden für mehr oder weniger teures Geld nach und nach abverkauft. Beim heute vorgestellten Kasei handelt es sich aber um eine neue Kreation, angeblich speziell für den französischen Markt. Gebrannt wird - wie bei Shinshu Mars üblich - in kupfernen Pot Stills. Ansonsten ist dies ein klassischer Blend, also eine Mischung aus Malts und Grains. Laut einiger Quellen kommt ein Teil des Malts aus Schottland, worüber auf der Verpackung jedoch nichts weiter gesagt wurde.


Art und Herkunft: (International?) Blended Whisky, Japan (Nagano-ken).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Heller Bernstein, in der Nase viel, viel Getreide mit einem Schuss Pflaumenwein oder Traubenmost.

Geschmack: Sehr raßer Antritt und scharf alkoholisch. Süßlich und dezidiert holzig. Die Grains sind extrem dominant. Malzig und brotig. Adstringierend.

Abgang: Mittellang, trocken und immer noch scharf.

Fazit/Tipp: Er sollte mindestens zehn Minuten atmen dürfen, um die erste Schärfe zu vertreiben. Unseres Erachtens viel zu jung, scharf und holzig. In einem Satz: Für einen Blend, der 35 Euro kostet, ist er genau 25 Euro zu teuer.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 9. Juni 2019.

Verkostung: Redaktionskollektiv/Braugarten-Crew

Text: Jan B.

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