Sonntag, 30. Juni 2019

Sind so kleine Biere, Teil LXXV: La Pirata Viakrucis (6,0% Vol.)

Puuh, ist das wieder heiß heute. Und die Kollegen lassen mich hängen. Müssen im KGV Pflichtarbeiten erledigen, müssen noch ganz schnell Zeugnisnoten ausrechnen, müssen ... müssen ... müssen ... Na gut, dann muss ich eben alleine dieses Bier verkosten, was die Mitautoren und ich neulich aus den Niederlanden mitgebracht haben. Ein bisschen Arbeit ist damit sogar auch verbunden, denn die Webseite des Herstellers Cerveses La Pirata ist nicht gerade supertoll (sei es von Mensch oder Maschine) ins Englische übersetzt.

Auf jeden Fall kann man dort lernen, dass La Pirata im Jahre 2004 als Hobbybrauprojekt gegründet wurde und gute acht Jahre so vor sich hindümpelte, bis immer mehr und mehr Leute mal einen Schluck probieren wollten und es so möglich wurde, kommerziell einzusteigen. In den nächsten drei Jahren ließ man die Biere bei anderen Firmen brauen, bevor dann 2015 die eigene Braustätte stand. Stehen tut diese übrigens in der Ortschaft Súria (musste ich auch googeln), etwa 80 Kilometer nordwestlich von Barcelona.

Wie die meisten modernen Craftbrauereien, die etwas auf sich halten, hat La Pirata nicht nur ein Standardsortiment im Angebot, sondern auch einige "Kollaborationen" mit anderen Brauern sowie "Experimente", die hier in Súria LAB (von LABoratorium, kapiert?) genannt werden. Uns interessiert heute aber ein Vertreter aus dem Brot-und-Butter-Geschäft, sogar das allererste Bier, das überhaupt hergestellt wurde: das Viakrucis American Pale Ale. An Hopfen werkeln CTZ (aka Columbus), Summit und Citra, es wird also hoffentlich bitter bis fruchtig.


Art und Herkunft: American IPA, Spanien (Katalonien).

Besonderheiten: Verwendete Hopfensorten siehe Text.

Aussehen und Aroma: Hellgolden, trüb, mit sehr fester Krone. Süßliche und fruchtige Nase mit Grapefruit und Papaya.

Geschmack: Sehr frischer Antritt mit viel Kohlensäure. Fast gar keine Frucht auf der Zunge, außer einer ganz feinen Säure. Dafür aber sehr, sehr viel erdige Bitterkeit. Waldboden. Grünpflanzen. Schwarzer Tee.

Abgang: Mittellang, weiterhin herb, mit einem Rückgriff auf die Papaya ganz zum Ende hin.

Fazit/Tipp: Eine Hopfenexplosion, die durch ihre geringe Fruchtigkeit gerade an einem heißen Tag wie diesem besonders durstlöschend wirkt. Wünschte, ich hätte noch eine Flasche.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 7. Juli 2019.

Verkostung & Text: Tomas A.

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