Begonnen hat bei Van Moll in Eindhoven alles als Brewpub. Heute - gute sechs Jahre nach der Gründung - gibt es den immer noch, aber die Biere dieser jungen Brauerei findet man mittlerweile auch landauf/landab im gut sortierten Getränkeregal. Also: in den Niederlanden natürlich. Hier in Deutschland wohl eher nicht. Zum Standardprogramm gehören mittlerweile sechs Biere; wie jeder gute Craftbierproduzent es macht sind auch hier zusätzlich wechselnde Specials im Angebot. Manchmal - aber nicht immer - in Kollaboration mit anderen Herstellern produziert.
Das heute hier vor uns stehende Doerak gehört zur core range. Fast alle dieser Biere kommen in einheitlichem Flaschendesign mit niedlichen Tierchen auf dem Etikett. Beim Doerak ist es ein Dachs, der einige meiner Kumpels in der Bier-Selbsthilfegruppe an diesen niedlichen kleinen Kerl aus Guardians of the Galaxy erinnert haben soll. Der Name des Biers kommt übrigens tatsächlich vom russischen Wort дурак, welches angeblich während der napoleonischen Kriege von Kosaken des Zaren in die Niederlande gebracht worden sein soll. Im Russischen bedeutet дурак wohl so etwas wie "Dummkopf"; in der niederländischen Sprache heißt es eher "Tunichtgut" oder "kleiner Racker", ist also deutlich liebevoller gemeint. Ansonsten verspricht man uns von Seiten der Brauerei ein leicht bitteres, sehr tropischfruchtiges IPA. Wir sind sehr gespannt.
Art und Herkunft: IPA, Niederlande (Nordbrabant).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Dunkler Bernstein, mit einer sehr kleinen und sehr flüchtigen Krone. Leicht trübe. Säuerliche Noten im Geruch, so etwas wie Molke oder Buttermilch vielleicht? Fruchtige Elemente mit ein bisschen Honigmelone und Mango.
Geschmack: Wirklich ganz kräftig bitterer Antritt, ebenfalls ein bisschen Säure auf der Zunge. Von Frucht ist hingegen nur wenig zu spüren - sicherlich so etwas wie Papaya oder ähnliches. Die Bitterkeit hat hingegen schon etwas kaffeeartiges ... bitte nicht falsch verstehen: nicht die Röstaromen sind gemeint, nur dieses Bittere, das starker Kaffee auch hat. Die Säure wird, je mehr man trinkt, sogar noch etwas dominanter.
Abgang: Für ein IPA schon wirklich recht ausdauernd ... und auch die Bitterstoffe bleiben uns lange, lange erhalten.
Fazit/Tipp: Anders als erwartet ein wenig fruchtiges und dafür sehr hopfenherbes und eher würziges Bier, das durchaus erfrischend ist, aber nichts für jemanden, der sehr zart besaitet ist.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 29. September 2019.
Verkostung & Text: Tomas A.
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