Sonntag, 1. August 2021

Sind so kleine Biere, Folge 128b: Klosterbrauerei Weißenohe (2. Teil)

Nachdem Jan letzte Woche über die ersten drei Biere unseres Hamburger "Fischzuges" mit Weißenoher Bier berichtet hat, bin ich heute mit der zweiten Charge dran. Neulich fragte mal jemand bei Plattfuss im Garten - als wir gerade über den Blog sprachen - wie wir uns denn die Biere "einteilen" ... gemeint war: in welcher Reihenfolge wir sie verkosten. Grundsätzlich machen wir es uns recht einfach und trinken sie in der Reihenfolge von "leicht" bis "schwer", was auch bei anderen Getränken wie Whisky, aber auch bei Speisen, common sense ist. Der Grund ist natürlich, dass wenn man - sagen wir mal - einen zwanzig Jahre im Barriquesfass gereiften Doppelbock zuerst trinkt und dann erst zum klassischen "Hellen" aus Bayern übergeht, letzteres praktisch gar nicht mehr schmeckt. Wir sortieren die "Proben" vor dem Tasting also nicht nach Alkoholgehalt, sondern nach (vermutlicher) geschmacklicher "Stärke", wobei beides natürlich auch öfters mal auf dasselbe hinausläuft. Heute also die Biere aus der Klosterbrauerei, die wir dem ersten Anschein nach für die kräftigeren hielten:

Kloster-Sud (5,4% Vol.)

Art und Herkunft: "Spezialbier" bzw. Märzen, Deutschland (Bayern).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Bernstein mit kräftigem rötlichen Schimmer und kleiner cremefarbener Krone, die recht flüchtig bleibt. Süßlich und fruchtig-reif in der Nase. Dezentes Malz.

Geschmack: Reife Frucht, wenige Röstaromen, leicht alkoholisch.

Abgang: Mittellang und zum Schluss überraschend herb.

Fazit/Tipp: Reichhaltig und voluminös auf der Zunge. Feinperlig. Süffig.


Altfränkisches Klosterbier (5,0% Vol.)

Art und Herkunft: Helles bzw. Rotbier, siehe oben.

Besonderheiten:

Aussehen und Aroma: Rötliches Kupfergold, kleine cremefarbene Krone. Süßliche und malzige Aromen.

Geschmack: Deutlich malziger und süßlicher Antritt mit einer angenehmen Sensorik auf der Zunge. Ganz dezent fruchtige Noten.

Abgang: Kurz bis mittel, leicht bitter.

Fazit/Tipp: Sehr angenehm zu trinken. Nicht beliebig, aber gefällig.


Bonator Doppelbock (8,2% Vol.)

Art und Herkunft: Doppelbock, siehe oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Kirschholz, sehr kleine und leicht beigefarbene Krone. Kräftig würzig und speckig in der Nase: Schinken und Pflaumenwein.

Geschmack: Für einen Doppelbock noch relativ spritzig. Sehr deutliche Malzaromen mit mehr als nur einem Hauch von Rauch.

Abgang: Mittel bis lang und süßlicher endend.

Fazit/Tipp: Tatsächlich eine Art "flüssige Mahlzeit". Sehr ausdrucksstark und kraftvoll.


Gesamtfazit: Gold: Bonator. Silber: Kloster-Sud. Bronze: Altfränkisches Klosterbier.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. August 2021.

Verkostung: Jan B., Plattfuss, Tomas A.

Text: Tomas A.


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