Sonntag, 27. Februar 2022

#StandWithUkraine

Liebe Leser:innen von blog blong dring!

Nach internen Diskussionen haben wir entschieden, dass es in der gegenwärtigen Lage nicht angesagt ist, "Dienst nach Vorschrift" zu machen und bei dem tausendfachen Sterben und Leiden in der Ukraine Beiträge über Bier, Whisky, Gin, Likör oder sonstwas zu verfassen.

Darum haben wir uns entschlossen, diesen Blog für vier Wochen ruhen zu lassen. Der nächste planmäßige Beitrag erscheint demnach am 27. März 2022.

Wegen des verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine haben wir uns entschlossen, alle bisherigen Beiträge, in denen russische Produkte vorgestellt werden, einzuschwärzen.

Uns ist bewusst, dass es sich dabei nur um ein ganz kleines symbolisches Zeichen handelt. Aber auch kleine symbolische Zeichen haben ihre Berechtigung.


Für das Redaktionskollektiv: Jan B.


Sonntag, 20. Februar 2022

Keiler Weißbier

Tom und ich waren neulich in meiner weiteren Nachbarschaft unterwegs (Ibbenbüren!!) und sprachen darüber, dass man sowieso mal alle regionalen Getränkemärkte abklappern müsste, weil Plattfuss und wir in Osnabrück und Umgebung das Sortiment mehr oder weniger in- und auswendig kennen und es abgegrast haben. Schlagartig zog mein Kollege den Wagen nach rechts und rollte auf den Parkplatz eines Getränkemarktes, den wir just in diesem Moment passierten und in dem keiner von uns beiden jemals vorher gewesen war.

Tatsächlich war der Stopp gar keine schlechte Idee - wenn auch etwas spontan und leicht aufregend - denn wir fanden wirklich zwei bis acht "neue" Biere, die wir mitnehmen konnten. Unter anderem zwei Weißbiere der Keiler Bier GmbH. Dies ist eine Marke der Würzburger Hofbräu, und in deren Produktionsstätte entstehen auch (fast) alle Biere, die den Namen "Keiler" tragen. Ursprünglich gehörten diese Biere zur Lohrer Brauerei, die 1836 gegründet und 2001 von der Würzburger Hofbräu übernommen wurde. Ein paar Jahre später wurde diese Brauerei wiederum von der Kulmbacher geschluckt, die wiederum ... Fisch frisst Fisch frisst Fisch ... man kennt das ja. 

Am ehemaligen Standort von Lohrer gibt es heute eine kleine Brauereigaststätte (das Keiler Brauhaus), in der in bescheidenem Maße weiterhin Bier gebraut wird, welches nur dort und nicht im normalen Getränkevertrieb erhältlich ist, aktuell z.B. ein Kellerbier. Ansonsten werden - wie oben gesagt - alle Keiler-Biere in Würzburg hergestellt. Außer den beiden Weißbieren, die wir heute verkosten, sind das ein Pils, ein "Land-Pils" sowie ein Export.

Keiler Weißbier Hell (5,2% Vol.)

Art und Herkunft: Weizenbier, Deutschland (Bayern).

Anmerkungen: -

Aussehen und Aroma: Satte Bernsteinfarbe und eine schneeweiße und feste aber kleine Krone. Sehr bananig und süßlich in der Nase.

Geschmack: Eher frisch und harmonisch als vollmundig. Auch hier ganz kräftige Banane mit einer feinen Säure.

Sonntag, 13. Februar 2022

Hart Brothers Blended Malt 8 J. (40,0% Vol.)

Die Firma Hart Brothers aus Glasgow schreibt auf ihre Flaschen "since 1964", aber wenn ich Michael Jacksons Malt Whisky (6. Aufl.) richtig lese,  dann haben sie damals als Wein- und Schnapshändler angefangen, sind aber erst seit Ende der 1980er auch als unabhängige Abfüller tätig. Allerdings waren sie auch schon bis weit in das 19. Jahrhundert hinein im Straßenbild ihrer Stadt als Gemischtwarenhändler und Kneipenbetreiber bekannt.

Stefan Gabányi schreibt zu Hart Brothers:

... Bekannt wurden die Harts hier mit ihrem spektakulären Dynasty Decanter, einem aufwenig verpackten 31-jährigem Bowmore ...

Diesen Decanter findet man übrigens auch heute noch auf ihrer Webseite, allerdings scheint er (mittlerweile) St. Magdalene zu enthalten.

Wie auch immer: die Firma bietet ein überschaubares, aber dennoch interessantes Portfolio von Blended Scotches über Blended Malts, Single Grains bis hin zu Single Malts verschiedener Provenienz und Preisklasse. Den Blended Malt, der uns heute interessiert, gibt es in drei verschiedenen Abfüllungen: eben den Achtjährigen mit 40 ABV sowie zwei Siebzehnjährige mit jeweils 50 ABV, einer im Sherryfass und einer im Portweinfass nachgereift. Ich habe die Flasche im örtlichen Einzelhandel gekauft, darum war sie etwas teurer. Online ist der Whisky für etwa 30 Euro zu haben.


Art und Herkunft: Blended (Vatted) Malt, Highlands.

Sonntag, 6. Februar 2022

Heute mal ohne, Folge 3: Maes 0.0%

Ich weiß, was ihr jetzt denkt: "Nun sind sie bei Blog Blong Dring komplett auf alkoholfrei umgestiegen!"

Aber nein; keine Sorge. Es ist nur so, wie Tom letzte Woche schon geschrieben hat: ein lieber Kollege hat mir neulich aus Luxemburg zwei neue alkoholfreie Biere aus Belgien mitgebracht, und wir haben sie dann natürlich auch direkt nacheinander verkostet, um danach zum Wirkungstrinken übergehen zu können 😉. Nächste Woche gibt es wieder "mit", ganz fest versprochen.

Maes also. Das passt mir eigentlich auch sehr gut in den Kram. Vor mehr als zehn Jahren - damals hatte ich mit diesem Blog noch überhaupt nichts zu tun und hätte nie gedacht, dass ich mal sein ViSdP sein würde - hat Tom mich mal "interviewt", und damals habe ich unter anderem erzählt, dass Maes Pils zu den Lieblings-Standardbieren meiner Jugendzeit gezählt hat. Die Anfänge der Firma gehen auf das Jahr 1880 zurück, als Egied und Nicko Maes die Brauerei St. Michael in Waarloos (Provinz Antwerpen) kauften. Die Nachkommen von Egied bauten das Geschäft zu einer Dampfbierbrauerei aus und lancierten pünktlich zur Weltausstellung in Antwerpen (1930) das erste Bier unter dem Namen "Maes". Etwa um die gleiche Zeit herum entstand im limburgischen Alken die gleichnamige Brauerei, welche die historische Pioniertat für sich in Anspruch nehmen darf, das erste belgische Bier Pilsener Brauart (Cristal Alken) hergestellt zu haben. Die beiden Firmen fusionierten erst 1988 zur Brauereigruppe Alken-Maes, zu der mittlerweile noch einige andere Marken wie Ciney oder Mort Subite gehören und die heutzutage das zweitgrößte belgische Bierkonglomerat (nach InBev freilich) ist. Die Firma ist allerdings in Gänze bereits 2008 Teil der Heineken Group geworden.

Die Marke Maes besteht heute im wesentlichen immer noch aus dem gleichnamigen Pils sowie einem nicht- und schwach alkoholischen Sortiment von Radlern und - neu! - dem heute vorgestellten Maes 0.0%. Wohlgemerkt nicht: Maes Pils 0.0%. Es handelt sich um eine eigenständige Kreation, der nach einer normalen Vergärung der Alkohol wieder entzogen wird.

Art und Herkunft: Alkoholfreies Bier, Belgien (Limburg).